Pech an der grünen Platte – Glück am Grünen Tisch.

Die Tischtennisspieler des TSV Fridolfing blicken auf eine turbulente Saison zurück. Die Erste Mannschaft hält die Klasse, die Zweite steigt nicht auf, obwohl sie dazu berechtigt wäre, die Dritte schafft den Klassenerhalt mit einem Youngster-Team und in der Vierten halten die Senioren die Stellung. Auch die Jugend schlägt sich wacker und beteiligt sich erfolgreich an verschiedenen Turnieren auf Kreisebene. Thomas Huber krönt eine hervorragende Punktspielbilanz mit dem erneuten Gewinn der Vereinsmeisterschaft.

Die Spannung stieg, obwohl die Saison schon längst zu Ende war: Die Erste Tischtennismannschaft des TSV Fridolfing belegte Platz 9 in der 3. Bezirksliga Südinn und lag damit auf einem Abstiegsplatz. Dass nur ein winziges Pünktchen zum Klassenerhalt fehlte – die achtplatzierten Oberteisendorfer hatten ein deutlich schlechteres Spieleverhältnis – war ein schwacher Trost. Geschwächt durch den gesundheits- oder berufsbedingten Ausfall mehrerer Stammspieler und immer wieder gezwungen, die eigenen Reihen durch Spieler aus der Zweiten oder sogar Dritten Mannschaft zu ergänzen, fehlte am Ende das Quäntchen Glück; das Abenteuer Bezirksliga schien nach vier erfolgreichen Jahren vorüber zu sein.

Aber nach Saisonsschluss geschah Erstaunliches: Im Bereich Südinn sowie im heimischen Spielkreis Bad Reichenhall / Traunstein kam es zu Verwerfungen: Aufstiegsberechtigte Mannschaften verzichteten auf den Aufstieg, andere zogen sich aus dem Punktspielbetrieb zurück, und auch das „normale“ Auf- und Abstiegsgeschehen höherer und tieferer Ligen wirkte sich aus. Am Ende eines kompliziertes Verwirrspiels, das am Ende kaum noch einer der Beteiligten überblickte, entschieden Statuten und Funktionäre, dass nicht nur Fridolfing, sondern auch noch dem Tabellenvorletzten ASV Eggstätt der Abstieg in die 1. Kreisliga erspart blieb.

Mit einem Sieg gegen den späteren (einzigen) Absteiger Heufeld (9:5) war die Erste in der Aufstellung Manfred Kornherr, Günther Pallauf, Rudi Zwesper, Thomas Huber, Stephan Müller und Andreas Maier in die Saison gestartet. Nach einer Niederlage gegen Laufen II (6:9) kam es bei TuS Traunreut II zu einem der spannendsten Spiele der Saison: Die Traunreuter gewannen zwei Einzel mit 12:10 und 11:9 im fünften Satz – sonst wäre die Partie (9:7 für Traunreut) zugunsten der Fridolfinger gekippt und der Mannschaft das Bangen am Saisonende erspart geblieben. Im Rückspiel gingen drei von vier Fünfsatzspielen an Fridolfing, das damit den Spieß umdrehte und die Partie mit 9:7 gewann. Eine beispiellose Aufholjagd gelang Andreas Maier im Vorrundenspiel gegen den TSV Chieming: Nach 5:11 und 3:11 Rückstand gegen Oswald Grünaug jr. gewann er die Sätze drei bis fünf mit 13:11, 12:10 und 12:10 – und damit das Spiel, obwohl er unter dem Strich acht Punkte weniger erzielt hatte als sein Gegner! Oft liegen nur Sekunden zwischen Sieg und Niederlage – doch das Ergebnis bestimmt das Tabellenbild noch nach Monaten.

Als erfolgreichster Punktesammler erwies sich Thomas Huber mit der ausgezeichneten Bilanz von 22:14 Punkten. Zusammen mit Manfred Kornherr erreichte er auch eine beachtliche Doppelbilanz (16:7).

Die Zweite Mannschaft in der Stammbesetzung Andreas Maier, Matthias Stockhammer, Helmut Dieplinger und Günter Maier spielte eine souveräne Saison, obwohl (oder weil?) mehrere Spieler immer wieder in der Ersten aushelfen mussten. Am Ende belegte man vor der punktgleichen Mannschaft von Laufen IV den ersten Platz. Mit Andreas Maier (32:10) und Matthias Stockhammer (26:7) rangierten zwei Fridolfinger auf den Plätzen 1 und 3 in der Spielerrangliste der 3. Kreisliga, dicht gefolgt auf Platz 5 vom Spielführer der Dritten Mannschaft, Walter Wildner (31:13), die in der gleichen Liga antrat. Mit Routinier Walter Wildner und den Youngstern Severin Stavinoha, Thomas Maier und Markus Praxenthaler gelang der Dritten dank des besseren Spieleverhältnisses aus eigener Kraft der Klassenerhalt. In der 4. Kreisliga – also bei den „Unabsteigbaren“, denn eine 5. Liga gibt es bisher nicht – erreichten die „Ü60-Senioren“ Till Lohmeyer, Richard Stangl und Siegi Laschitz zusammen mit Viktor Tschebanenko den 6. Platz, nicht zuletzt dank Markus Praxenthaler aus der Dritten, der immer bereitwillig aushalf, wenn Mannschaftsführer Lohmeyer mal wieder händeringend den vierten Mann suchte ...

Dass die Zweite Mannschaft letztlich auf den Aufstieg verzichtete, hat personelle Gründe: In der 2. Kreisliga spielen Sechser-, in der 3. Vierermannschaften. Rücken zwei Toppspieler der Dritten Mannschaft in die Zweite nach, wird es für die Dritte schwierig, genügend Leute an den Start zu bringen. Eine vierte Herrenmannschaft wird aufgrund der angespannten Personalsituation in der kommenden Saison ohnehin nicht mehr antreten können.

Die Vereinsmeisterschaft im Januar sicherte sich zum wiederholten Male Thomas Huber vor Stephan Müller und Manfred Kornherr. Die Doppelmeisterschaft holte sich im beliebten Franz-Ikerna-Gedächtnisturnier zum Saisonende das Team Kornherr/Dieplinger vor Horak/Laschitz. Die Fridolfinger Doppelstärke zeigte sich auch auf Kreisebene: Pallauf/Zwesper sicherten sich bei den Kreismeisterschaften den Titel in der B-Klasse. Den Einzeltitel in der D-Klasse holte sich Stephan Müller – er hat den Verein inzwischen allerdings verlassen. Eine Fridolfinger Auswahl gewann darüber hinaus das Turnier anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Tittmoninger Tischtennisabteilung.

Um die Jugend kümmerten sich in bewährter Manier Matthias Stockhammer und Rudolf Zwesper. In der Vorrunde erreichte der Nachwuchs einen hervorragenden 3. Platz in der Kreisliga, was nach dem neuen System gleichbedeutend war mit der Spielberechtigung in der 1. Kreisliga. Dort stand das Team am Ende der Saison auch einem achtbaren 6. Platz. Im Kreisranglistenturnier Schüler A & C in Fridolfing konnte sich Julius Stavinoha auf den 3. Platz unter 25 Teilnehmern vorkämpfen, während sich bei den Kreisranglistenturnieren Schüler A & B in Traunreut und Schüler B in Tittmoning Andreas und Johannes Dieplinger respektable Platzierungen erspielten. In der Vereinsmeisterschaft setzte sich Bastian Mühlfellner vor Julius Stavinoha und Johannes Dieplinger durch. Da die Spieler Severin Stavinoha und Bastian Mühlfellner in der Spielsaison 2013/2014 ausscheiden, wird die Jugendmannschaft künftig in der 2. Kreisliga starten.

Erstmals für Fridolfing an der Platte stand in der Saison 2012/13 Siegi Laschitz aus Graz, der es sich nicht nehmen ließ, seinen Terminkalender mit dem Spielplan der Vierten Mannschaft zu koordinieren. Auf seine Anregung hin führte der Jahresausflug der Abteilung heuer in die Steiermark. Zusammen mit Partnerin Roswitha Mozelt sorgte Laschitz dafür, dass sich die Hauptstadt der Steiermark buchstäblich von ihrer Schokoladenseite präsentierte, gehörte doch zu dem perfekt organisierten Sightseeing-Programm neben einer abwechslungsreichen Stadtführung auch der Besuch einer Schokoladenfabrik ...

Inzwischen laufen bereits die Vorbereitungen für die Saison 2013/14. Das Training findet, wie gehabt, jeweils am Dienstag- und Freitagabend ab 19 Uhr in der Fridolfinger Turnhalle statt. Wer sich für den Tischtennissport interessiert, egal ob Anfänger oder schon Geübter, kann gerne vorbeischauen.